2.Chronik 30,1-12

Okt 26

Heutige Bibellese:

2.Chronik 30,1-31,21 / Hebräer 7,1-28 / Psalm 97,1-12 / Sprüche 26,9-12


Nach der Ausbesserung und Einweihung des Tempels wollte Hiskia das Passahfest feiern. Das Passahfest war sozusagen der „Geburtstag“ der Nation. Deshalb wollte er dieses Fest nicht nur mit einem Teil Israels, dem Südreich, feiern, sondern lud auch den Überrest der Bevölkerung aus dem Nordreich dazu ein. Die Läufer, die die Menschen aus dem Nordreich nach Jerusalem einladen sollten, bekamen einen bemerkenswerten Brief vom König und seinen Obersten mit (V.6). In diesem Brief wurde der Überrest zur Umkehr (Buße) zum HERRN aufgerufen. Das Unglück, das die Assyrer dem Nordreich zugefügt hatten, resultierte daraus, dass ihre Väter treulos gegen den HERRN gehandelt hatten (V.7; durch Götzendienst, juristisches und moralisches Unrecht und andere Sünden). Wenn sie aber jetzt umkehren, zum Heiligtum des HERRN kommen und ihm dienen würden, würde sich sein Zorn von ihnen wenden (V.8) – und sie würden durch ihre Buße bewirken, dass der HERR sich auch über die deportierten Menschen erbarmen und sie in ihr Land zurückführen würde (V.9). So groß ist die Gnade und Barmherzigkeit Gottes! So gewaltige und weitreichende Auswirkungen kann die Buße weniger Menschen haben! Die großen Erweckungsbewegungen haben damit angefangen, dass einige wenige Menschen tiefgreifend Buße getan, sich vor Gott gedemütigt und ihm ihr ganzes Leben vorbehaltlos geweiht haben. Wir benötigen keine neuen Gemeindewachstumsprogramme, keine neuen Methoden oder Ähnliches, sondern Buße, Heiligung, kompromisslose Hingabe und völlige Abhängigkeit von Jesus Christus.

Doch solche Forderungen sind nicht nur in heutiger Zeit unbeliebt. Die Läufer wurden verspottet. Vielleicht dachten die Menschen, dass gerade sie, die im Land hatten bleiben dürfen, besser waren als die Mehrzahl, die in die Gefangenschaft geführt worden war, und dass sie deshalb keine Buße nötig hätten. Menschen (Glaubende wie Nichtglaubende) vergleichen sich ja immer gerne mit anderen, die „schlechter“ sind als sie selbst, um ihr schlechtes Gewissen zu beruhigen. Doch Maßstab sind nicht andere Menschen, sondern die Heiligkeit Gottes und das Vorbild Jesu Christi.

Auch wir dürfen nicht erwarten, dass die Menschen begeistert reagieren, wenn wir nach den Maßstäben Gottes leben (wodurch sie Defizite in ihrem Leben erkennen) oder ihnen gar erzählen, dass sie Sünder sind und zu Gott umkehren müssen.

Alle aber auch, die gottesfürchtig leben wollen in Christus Jesus, werden verfolgt werden. (2.Tim 3,12)

Dennoch lesen wir, dass auch einige Männer aus dem Nordreich sich vor Gott demütigten und nach Jerusalem kamen (V.11). Selbst wenn sich durch unser Mitwirken keine Massen bekehren, so lohnt es sich doch um der Wenigen willen, Mühe aufzuwenden und Spott zu ertragen!


Vorheriger Tag