Römer 7,1-7

Sept 07

Heutige Bibellese:

Jeremia 12,1-14,10 / Römer 7,1-13 / Psalm 53,1-7 / Sprüche 22,24-25


In Kapitel 7 wird das Verhältnis des Menschen zum Gesetz ausführlich behandelt. Das weist auf 6,14-15 zurück, wo bereits festgestellt wurde, dass der Glaubende nicht unter dem Gesetz steht, sondern unter der Gnade Gottes! In der Anfangszeit hatte es diesbezüglich heftige Auseinandersetzungen gegeben, was zum Apostelkonzil in Jerusalem geführt hatte (Apg 15). Dort war entschieden worden, dass die Heidenchristen nicht verpflichtet werden sollten, das Gesetz zu halten. Doch wie verhält es sich mit den Judenchristen? Für sie scheint die Sache nicht so klar gewesen zu sein (vgl. Apg 21,20). Eine gründliche Klärung der Frage war also dringend geboten. Und genau das tut Paulus in diesem Kapitel. Vers 1 zeigt, dass hier Juden angesprochen sind, denn diese kennen das Gesetz.

Die ersten sechs Verse sind lehrmäßiger Natur. Anhand des Beispiels der Ehe wird gezeigt, dass die Bindung an das Gesetz mit dem Tod endet. Als Christen sind wir dem Gesetz getötet worden (V.4.6) – durch den Leib des Christus (d.h. durch seinen Tod, vgl. Kol 1,22). Das herrliche Resultat der Befreiung vom Gesetz ist, dass wir Gott auf völlig neue Weise, in einem neuen Geist, dienen und für ihn Frucht bringen können (V.6).

Ab Vers 7 steht die persönliche Erfahrung im Vordergrund. Ab hier wird in der ersten Person gesprochen („ich...ich...mir...“). Ab Vers 7 werden die Wirkungen des Gesetzes auf das Herz und Gewissen eines gottesfürchtigen (noch nicht wiedergeborenen) Menschen beschrieben. Man spürt die innere Zerrissenheit (und kennt sie wohl auch aus eigener Erfahrung), doch wie kann man diesem Zustand entkommen? Durch Jesus Christus und den Geist Gottes (V.25; Kap. 8). Der Heilige Geist wird im ganzen Kapitel nicht einmal erwähnt (in V.6 ist der Geist des Menschen gemeint), in Kapitel 8 dagegen sehr häufig!


Nächster Tag Vorheriger Tag