Apostelgeschichte 22,1-16

Sept 24

Heutige Bibellese:

Jeremia 49,23-50,46 / Apostelgeschichte 21,37-22,16 / Psalm 69,1-16 / Sprüche 24,7


Die Berichte über die Bekehrung des Paulus in Apg 9,1-18 und 22,1-15 widersprechen sich nicht, sondern ergänzen sich (eine dritte Schilderung seiner Bekehrung finden wir in 26,9-18). Die Begleiter des Paulus konnten niemanden sehen (9,7), d.h. nicht die Person Jesu. Das Licht, das ihn umstrahlte, haben sie aber gesehen (22,9). In 9,7 steht das griechische Wort für Stimme (phonê) im Genitiv. Hören mit Genitiv bedeutet, den Schall der Stimme wahrzunehmen (ohne die Botschaft zu verstehen). In 22,9 steht Stimme im Akkusativ. Hören mit Akkusativ hat aber die Bedeutung, den Inhalt der Stimme zu verstehen, und das konnten die Begleiter des Paulus nicht. Sie nahmen nur wahr, dass geredet wurde.

In Vers 8 fragt Paulus den Herrn, wer er sei. Damals wusste er es noch nicht. Doch am Ende seines Lebens wusste er es genau; deshalb konnte er in seinem (vermutlich letzten) Brief an Timotheus schreiben, dass er wisse, wem er geglaubt habe (2.Tim 1,12)!

Welchen Auftrag gab der Herr dem Paulus? Ein Zeuge von ihm zu sein (V.15) – den gleichen Auftrag, der jedem Christen gegeben ist (Mt 28,19-20)! Sind Sie dazu bereit?

Paulus musste sich zunächst taufen lassen, damit seine Sünden (die nicht unerheblich waren; er hatte die Glaubenden und damit den Herrn selbst verfolgt, V.4.7) abgewaschen würden (V.16). Selbst diese Sünde war nicht zu groß, als dass das Blut Jesu sie nicht abwaschen könnte, und Paulus wurde zum Exempel für die Langmut Gottes (1.Tim 1,15-16). Nach der Bekehrung sündigen Menschen immer noch. Um für den Dienst tauglich zu bleiben, müssen wir immer wieder um Sündenvergebung bitten. Auch darin ist der Herr langmütig, dass er uns immer wieder vergibt (Mt 18,22; Kol 3,13)!


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