1.Mose 34
Heutige Bibellese:
1.Mose 32,14-34,31 / Matthäus 11,7-30 / Psalm 15,1-5 / Sprüche 3,27-28
Wäre Jakob nach Bethel zurückgekehrt, wo Gott ihm erschienen war, als er vor Esau floh (und wohin Gott ihn nach diesen Ereignissen rief; 28,13; 35,1), dann wäre ihm diese ganze Misere vielleicht erspart geblieben. Als Jakob ein Feld von Hamor, dem Vater Sichems, kaufte (33,19), gab er nicht nur (vorübergehend) seinen Status als „Fremdling und Pilger“ im Land auf, sondern trat in wirtschaftlichen Kontakt mit den Bewohnern des Landes. Dieser Schritt einer Annäherung war – auch wenn er nur klein war – dennoch ein Schritt in die falsche Richtung. Er führte dazu, dass seine Tochter gesellschaftlichen Kontakt zu den Bewohnern des Landes suchte und schließlich in einer sexuellen Beziehung, dem engstmöglichen Kontakt, endete.
Alles dies ist auch zu unserer Belehrung und Ermahnung geschrieben (Röm 15,4; 1.Kor 10,11). Kleinste Abweichungen von dem, was Gottes Wort uns als gut und richtig vorstellt, können uns in eine Katastrophe führen!
Dina war geschändet worden. Diese Tat rief bei den Söhnen Jakobs Zorn und Wut hervor – Jakob dagegen blieb passiv und war bereit, sich sogar mit den gottlosen Bewohnern des Landes zu verbünden! Auch wir müssen uns immer wieder daran erinnern, uns nicht mit Ungläubigen unter ein Joch zu stellen (2.Kor 6,4).
Als Belohnung für die Verschwägerung bot Hamor Jakob das Land an (V.10). Dies war allerdings ein hinterlistiges Angebot, denn er plante, Jakobs Besitz zu erlangen (V.23). Aber sollte Jakob (bzw. dessen Nachkommen) das Land nicht aus Gottes Hand empfangen? Jakobs Söhne antworteten darauf mit Hinterlist und forderten die Beschneidung (V.13). Vermutlich dachten sie, dass diese Forderung nicht erfüllt wurde. Doch die Männer ließen sich beschneiden – was allerdings nur eine äußere Anpassung und keine echte Verbindung war. Simeon und Levi rächten und retteten ihre Schwester Dina, indem sie die Kanaaniter ausrotteten. Diese Tat war in ihren Augen nötig, um die Vermischung mit den Kanaanitern zu vermeiden. Nutzt Gott sie als Werkzeuge zum Gericht? Doch aufgrund ihres gewalttätigen Zorns übergeht Jakob sie später, als er seine Söhne segnet.