Hesekiel 21,8-37

Nov 10

Heutige Bibellese:

Hesekiel 21,6-22,31 / 1.Petrus 3,8-4,6 / Psalm 109,1-31 / Sprüche 27,10


In Kapitel 21 ist auffallend häufig vom Schwert die Rede. In V.8-22 wird erklärt, dass der HERR das Schwert ergreifen (und schärfen) würde, um Juda zu richten. In V.24 wird deutlich, worin das Schwert des HERRN bestehen sollte: in dem Schwert des Königs von Babel. Der hatte sich vorgenommen, sowohl Jerusalem als auch Tyrus und Rabba, die Hauptstadt der Ammoniter, zu erobern. Rabba ist das heutige Amman, die Hauptstadt Jordaniens. Im Namen Amman klingt der Name Ammon noch an. Die Küstenstadt Tyrus war von diesen drei Städten am schwierigsten einzunehmen und Nebukadnezar entschied, sie nicht als erstes anzugreifen. Somit blieb die Wahl zwischen der Küstenstraße, die nach Juda und Jerusalem führte, und der transjordanischen Straße, die nach Ammon und Rabba führte. Der König von Babel griff zu verschiedenen okkulten Mitteln, um zu entscheiden, welche der Städte er sich zuerst vornehmen sollte (V.26). Beim „Schütteln der Pfeile“ wurden vermutlich die Namen der in Frage kommenden Städte an Pfeilen befestigt und durch Ziehen eines Pfeils die Stadt bestimmt, gegen die man zuerst ziehen würde. Teraphim sind Hausgötzen. Beim Beschauen der Leber (Hepatoskopie) wurden Form und Aussehen der Leber eines geopferten Tieres von Wahrsagern untersucht und daran abgelesen, ob der geplante Weg günstig war oder nicht.

Der HERR sorgte dafür, dass das Los auf Jerusalem fiel. Doch die Jerusalemer hielten das Losorakel für ein falsches Orakel. Sie waren selbstsicher und glaubten den Gerichtsanzeichen nicht. Sie verließen sich auf die heiligsten Eide (V.28). Sie gründeten ihre Hoffnung auf 1.Mo 49,10, wonach das Zepter und der Herrscherstab nicht von Juda weichen würden, bis der Schilo (der Friedensstifter, d.h. der Messias) käme. Es ist gut, sich auf die Verheißungen Gottes zu stützen. Aber wer im Ungehorsam gegen ihn lebt, hat kein Recht dazu! Der Ungehorsam Judas führte dazu, dass das Zepter (die Königsherrschaft) Judas zerbrochen wurde.

Indem der HERR das Losorakel auf Jerusalem fallen ließ, wurden die Schuld und die Sünden Judas offenbar (dadurch, dass sie bestraft wurden). Dadurch würde auch über Judas Fürsten (König Zedekia) der Tag der endgültigen Strafe kommen, d.h. der Strafe, die das Ende der Krone (des Königtums) Judas herbeiführen würde (V.29-31).

Nach 70 Jahren durften die Juden in ihr Land zurückkehren und erhielten eine zweite Chance. Allerdings blieben sie etwa 600 Jahre ohne eigenen König. Als ihr König, Jesus Christus, dann kam, verwarfen sie ihn und wurden infolgedessen erneut aus ihrem Land vertrieben und in alle Welt zerstreut. Jesus trat seine Königsherrschaft nicht an – er wird dies erst bei seinem zweiten Kommen tun. Solange bleibt das Königtum Israels in Trümmern (V.32).

Die Verse 33-37 beschreiben das Gericht über Ammon.


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