2.Chronik 33,10-25

Okt 28

Heutige Bibellese:

2.Chronik 33,14-34,33 / Hebräer 9,1-12 / Psalm 99,1-9 / Sprüche 26,17


Manasse gehörte zu den gottlosen Königen. Er war das totale Gegenteil seines Vaters. Hiskia hatte den Götzendienst im Land ausgerottet, Manasse führte ihn wieder ein. Neben den vielen bösen Dingen, die in Kap. 33 berichtet werden, erfahren wir in 2.Kön 21,16 noch, dass er sehr viel unschuldiges Blut vergoss – bis er Jerusalem vom einen bis zum anderen Ende damit angefüllt hatte! Bei diesem „unschuldigen Blut“ handelte es sich wohl um politische Gegner und Männer Gottes, die ihn zur Umkehr aufriefen, auf die er aber nicht hören wollte (V.10). Die jüdische Tradition berichtet, dass Jesaja unter seiner Herrschaft den Märtyrertod erlitt und zersägt wurde (vgl. Hebr 11,37).

Weil Manasse sich nicht zur Buße rufen ließ, sandte der HERR die Heerobersten des assyrischen Königs, die ihn gefangen nahmen und nach Babel führten (V.11). In seiner Bedrängnis erinnerte er sich an den HERRN, seinen (!) Gott, und flehte zu ihm. Wir hätten wohl gedacht, dass er angesichts all des Bösen, das er verübt hat, eine harte Strafe verdient hätte. Und zweifelsohne hatte er das, aber der HERR war ihm trotzdem gnädig und erhörte ihn (V.13)! Lehrt uns das nicht, dass auch wir allen Menschen gegenüber, einschließlich unseren ärgsten Gegnern und Feinden, gnädig sein sollen? Dass die Buße Manasses (V.12) echt und nicht nur ein Lippenbekenntnis war, zeigen seine Taten nach seiner Freilassung. Er befestigte Jerusalem, verteilte das Heer im ganzen Land und warf vor allem die fremden Götter weg. Er entfernte das Götzenbild aus dem Tempel und alle Altäre, die er auf dem Tempelberg errichtet hatte. Stattdessen baute er den Altar des HERRN wieder auf, opferte darauf und befahl ganz Juda, nur noch dem HERRN zu dienen. Zwar opferte das Volk noch auf den Höhen, allerdings nicht den Götzen, sondern dem HERRN (V.17). Die Geschichte Manasses sollte uns ermutigen, auch gottlose Menschen nicht als hoffnungslose Fälle aufzugeben. Der Herr kann auch die Manasses unserer Zeit zur Buße führen und „aus einem Saulus einen Paulus machen“. Auch wenn Kinder aus christlichen Familien tief in Sünde verstrickt sind, heißt das nicht, dass es keine Hoffnung mehr gäbe. Wir dürfen nicht aufhören, für solche Menschen zu beten!


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