Jeremia 31,1-23.33

Sept 15

Heutige Bibellese:

Jeremia 30,1-31,26 / Römer 12,1-21 / Psalm 61,1-9 / Sprüche 23,15-16


Ja, mit ewiger Liebe habe ich dich geliebt [...] (Jer 31,3)

Die Liebe, mit der Gott Israel (und auch uns; vgl. Joh 3,16) liebt, ist eine ewige Liebe, weil Gott selbst ewig ist und seine Gnadengaben und Berufung unbereubar sind (Jes 40,28; Röm 11,29)! Israel hat Gott immer wieder durch seine Sünden und seine Unbußfertigkeit betrübt. Dafür hat er sie gezüchtigt und gestraft – aber seine Liebe zu seinem Volk konnte all das nicht erschüttern. Ist das nicht ein starker Trost für uns, die wir auch immer wieder in Sünde fallen? Trotz allem versichert der HERR seinem Volk die Beständigkeit seiner Liebe und Güte (V.3) und gibt ihm (ausgerechnet zu einem der Tiefpunkte seiner Geschichte!) die wunderbare Verheißung, dass er Volk und Land wieder herstellen (V.4-11), ihnen Leben in Überfluss gewähren (V.12.14) und Trauer in Freude verwandeln wird (V.13).

Die zukünftige Wiederherstellung Israels zur führenden Nation wird ein Grund zu großer Freude sein (V.7). Dennoch lesen wir von Weinen, Trauer und Kummer (V.9.13). Dafür kommen zwei Ursachen in Frage: einerseits das in der Trübsalszeit (die der Wiederherstellung vorangehen wird) erlittene Leid, andererseits die Reue über die begangenen Sünden, deren man sich dann schämen wird (V.18-19). Auch im himmlischen Jerusalem werden noch einmal Tränen erwähnt – die wir vergießen werden, wenn wir angesichts der Gegenwart des heiligen Gottes das Ausmaß unserer Sünden voll erkennen und diese zutiefst bedauern werden (Off 21,4). Doch Gott wird alle Tränen abwischen und dann wird die Trauer in ewige Freude über die Herrlichkeit der Ewigkeit verwandelt werden. Die Trauer, aber auch alle Mühe des Lebens, wird vergessen sein. Und für alle Mühe, die wir für den Herrn auf uns nehmen, erwartet uns Lohn (vgl. V.16; 1.Kor 3,14).

Daher, meine geliebten Brüder, seid fest, unerschütterlich, allezeit überreich in dem Werk des Herrn, da ihr wisst, dass eure Mühe im Herrn nicht vergeblich ist! (1.Kor 15,58)

Auch Vers 20 ist sehr beeindruckend. War Israel ein Kind, an dem Gott Freude hatte? Wenn wir die Geschichte betrachten, müssen wir dies verneinen. Und wenn wir unser Leben betrachten, müssen wir von uns wohl oft ähnliches feststellen. Aber wenn der Herr auf Israel oder uns sieht, dann ist sein Innerstes erregt – er muss sich erbarmen! Welch ein Ausdruck seiner Liebe. Welch ein Trost für uns!

Oft haben wir gute Vorsätze, nehmen uns nach dem Bußetun fest vor, uns zu bessern – doch oft ohne langfristigen Erfolg. Was sagt der Herr zu seinen abtrünnigen Kindern? Wir können uns nicht aus eigener Kraft ändern – aber ER schafft Neues auf der Erde (wobei das für „Schaffen“ verwendete Wort ausschließlich für das Schaffen Gottes benutzt wird). Dieses Neue ist ein Hinweis auf den Ehebund, den der HERR mit Israel schließen wird (V.22). Aus dem untreuen und oft fremdgehenden (götzendiensttreibenden) Israel soll eine treue Frau werden! Das wird dadurch möglich werden, dass der Herr sein Gesetz in ihr Inneres und ihre Herzen schreiben wird (V.33).

Für uns ist dieser neue Bund schon jetzt Wirklichkeit (2.Kor 3,6). Dieser Bund ist ein Bund des Geistes. Wir haben den Heiligen Geist empfangen und je mehr wir ihn in unserem Leben wirken lassen, desto mehr Neues kann bereits jetzt in unserem Leben geschaffen werden; desto mehr können wir schon jetzt im Segen Gottes leben (V.23).


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