Jeremia 12,1-6

Sept 07

Heutige Bibellese:

Jeremia 12,1-14,10 / Römer 7,1-13 / Psalm 53,1-7 / Sprüche 22,24-25


Warum ist das Leben der Glaubenden oft so schwierig, warum müssen gerade sie oft leiden, während es vielen Gottlosen gut geht und sie Erfolg haben (V.1-2)? Diese Frage hat bis heute nichts an Aktualität verloren. Immer noch mutet der Herr gerade seinen Kindern oft schwere Lasten zu. Warum? Weil der Herr möchte, dass wir reifen. Sein Ziel ist nicht, uns den Himmel schon auf Erden zu schenken, sondern uns zu reifen, standfesten, belastbaren Christen zu machen. Das zeigt Gottes Antwort an Jeremia in V.5: Wenn wir schon beim Lauf mit Fußgängern ermüden, wie wollen wir dann mit Pferden mithalten können? Wenn wir uns nur in friedlichen Gefilden sicher fühlen, was wollen wir dann im unübersichtlichen Terrain machen? Das heißt, wenn wir schon bei den verhältnismäßig kleinen Herausforderungen des Lebens stöhnen, wie soll Gott uns dann zu Größerem gebrauchen können (Jeremia z.B. musste mit Ablehnung innerhalb der eigenen Familie klarkommen, V.6)? Glaubende werden in der Bibel mehrfach aufgefordert, sich nicht wie Unmündige zu verhalten, sondern sich um geistliches Wachstum zu bemühen (1.Kor 3,1-3; 14,20; Eph 4,13-14; Hebr 5,13-14). Zum Erwachsenwerden gehören vor allem folgende Aspekte: wachsende Erkenntnis, Persönlichkeits- und Charakterentwicklung sowie die Fähigkeit, komplexe Situationen bewältigen zu können und (speziell in geistlicher Hinsicht) Wachstum im Glauben. Die Erkenntnis eines Glaubenden wächst vor allem durch aktives Bibelstudium. Wachstum in den anderen Bereichen geschieht vor allem in schwierigen Situationen, in denen schlechte Charakterzüge offenbar werden und in denen der Glaube durch Ausharren wächst und „vollkommener“ wird.

Haltet es für lauter Freude, meine Brüder, wenn ihr in mancherlei Versuchungen geratet, indem ihr erkennt, dass die Bewährung eures Glaubens Ausharren bewirkt. Das Ausharren aber soll ein vollkommenes Werk haben, damit ihr vollkommen und vollendet seid und in nichts Mangel habt. (Jak 1,2-4)

Schwierigkeiten in unserem Leben sind kein Irrtum oder Fehler Gottes! Vers 1 weist ausdrücklich darauf hin, dass Gott im Recht ist – selbst wenn er uns Leid zumutet. Entsprechendes lesen wir in Röm 8,28, wo es heißt, dass denen, die Gott lieben, alle Dinge zum Guten mitwirken!


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