1.Könige 18,10.16b-20

Juli 05

Heutige Bibellese:

1.Könige 18,1-46 / Galater 5,13-26 / Psalm 3,1-9 / Sprüche 18,14-15


Ahab hatte Elia überall suchen lassen (V.10). Das hing mit der etwas abergläubischen Vorstellung zusammen, die damals weit verbreitet war. Elia hatte die Dürre angekündigt (17,1) und nun glaubte Ahab, wenn er Elia töten würde, auch die von ihm heraufbeschworene Plage loszuwerden. Ahabs Suche hatte sich nicht nur auf Israel konzentriert, sondern er hatte Obadja auch zu anderen Nationen gesandt und sie schwören lassen, dass Elia nicht bei ihnen war. Doch der HERR hatte seinen Diener zu verbergen und schützen vermocht! Immer wieder durften Glaubende in Verfolgungen und Nachstellungen diese Erfahrung machen:

Der Herr wird mich retten von jedem bösen Werk und mich in sein himmlisches Reich hineinretten. Ihm sei die Herrlichkeit von Ewigkeit zu Ewigkeit! Amen. (2.Tim 4,18)

Typisch ist die Reaktion Ahabs, als er auf Elia trifft: „Bist du da, der Israel ins Unglück gebracht hat?“ (V.17). Nicht immer ist Sünde die Ursache für Unglück, aber oft ist es durchaus der Fall. Und bei Ahab und Israel war es eindeutig so, denn Ahab hatte den Baalskult in Israel eingeführt und das ganze Volk zum Mitmachen verführt (V.18; vgl. 5.Mo 11,16-17). Aber auch in unserer Zeit kommt es immer wieder vor, dass diejenigen, die sich selbst rein halten und andere vor den Konsequenzen ihrer gottlosen Handlungen warnen, später als die Schuldigen diffamiert werden.

Die Not im dritten Dürrejahr muss im Land inzwischen so groß gewesen sein, dass Ahab auf die Forderung Elias eingeht und die Propheten des Baal und der Aschera (die am Tisch der Isebel aßen und von der Dürre wohl nicht viel gespürt haben) holen ließ. Oder war er sich der Überlegenheit des Baal sicher?

Elia wählte als Ort für den Wettstreit mit den Propheten den Berg Karmel. Die Baalim waren „Lokalgötter“, die an bestimmte Orte „gebunden“ waren, wo sie ihre Machtzentren hatten. Israel hatte den Baal der Phönizier eingeführt. Deshalb wählte Elia einen Ort dicht an der Grenze (nach Beerscheba ganz im Süden wären die Propheten vermutlich gar nicht erst gekommen). Wie groß ist doch der Unterschied zwischen diesen Götzen und dem lebendigen Gott, der nicht an einen bestimmten Ort gebunden ist, sondern Himmel und Erde erfüllt. Es gibt keinen Ort, wo er nicht wäre – aber auch keinen Ort, an dem man sich ihm entziehen könnte!

Oder kann sich jemand in Schlupfwinkeln verbergen, und ich, ich sähe ihn nicht? spricht der HERR. Bin ich es nicht, der den Himmel und die Erde erfüllt? spricht der HERR. (Jer 23,24)


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