1.Könige 12,1-19

Juli 01

Heutige Bibellese:

1.Könige 11,1-12,19 / Galater 2,11-3,5 / Psalm 149,1-9 / Sprüche 18,8-9


Nach dem Tod Salomos folgt ihm sein Sohn Rehabeam auf den Thron. Er geht nach Sichem, weil ganz Israel sich dort versammelt hatte, um ihn zum König zu machen. Doch in Sichem kam es zum Eklat (vermutlich angestiftet durch den tüchtigen Jerobeam, 11,27, der vor Salomo nach Ägypten geflohen und nun zurückgekehrt war; V.2). Das Volk bat um Erleichterung, weil Salomo wegen des Tempelbaus das Volk hart belastet hatte (sowohl mit Zwangsarbeit als auch finanziell). Rehabeam verwarf den Rat der erfahrenen Ratgeber, hörte auf die jungen und lehnte die Bitte des Volkes ab – das ihm daraufhin die Gefolgschaft verweigerte. Er musste am eigenen Leib erfahren, wie zutreffend die Sprüche seines weisen Vaters sind:

Eine sanfte Antwort wendet Grimm ab, aber ein kränkendes Wort erregt Zorn. (Spr 15,1)

Vor dem Verderben kommt Stolz, und Hochmut vor dem Fall. (Spr 16,18)

So verständlich die Bitte um Erleichterung durch das Volk auch ist, so muss man doch festhalten, dass es kein Recht darauf hatte. Auch wir meinen manchmal, dass uns Unrecht geschieht, wenn Gott uns viel zumutet (sei es Leid, hohe Verantwortung in der Gemeinde, viel Dienst für ihn). Aber ER ist der König. Er alleine hat das Recht zu bestimmen, wie viel wir zu tragen oder zu leisten haben. Wir haben kein Recht, dagegen aufzubegehren!

Rehabeam versuchte, das Volk durch Adoram (bzw. Adoniram; 4,6), den Aufseher über die Zwangsarbeiter, zurückzugewinnen. Doch der war sicher nicht der geeignete Mann für diese Aufgabe, hatte er doch unter Salomo (4,6) mit dazu beigetragen, das Volk zu „unterdrücken“ und den Tempelbau zu ermöglichen. Er wurde gesteinigt (10,18). Rehabeam floh nach Jerusalem.

Fragwürdig ist, warum Rehabeam überhaupt nach Sichem ging, um sich dort zum König machen zu lassen. Jerusalem war die Hauptstadt des Reiches! Warum kam er dem Nordteil Israel entgegen und ging nach Sichem? Er wurde in einem Punkt nachgiebig, wo er hätte hart bleiben sollen, und wo er hätte nachgeben sollen, blieb er hart!


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