2.Samuel 14,21-15,6

Juni 10

Heutige Bibellese:

2.Samuel 14,1-15,22 / Apostelgeschichte 7,30-53 / Psalm 128,1-6 / Sprüche 16,31-33


David ließ sich erweichen und war bereit, Absalom zurückkommen zu lassen. Er nennt Absalom „Jungen“, obwohl er bereits ein Mann war, der drei Söhne und eine Tochter hatte (V.27). Allerdings müssen die Söhne früh gestorben sein, denn in 18,18 hören wir von einem Denkmal, das er sich machte, weil er keinen Sohn hatte.

David ließ Absalom zurückkommen, und obwohl er dessen Mord nicht strafte, hatte er doch noch so viel Unrechtsbewusstsein, dass er Absalom untersagte, sein Angesicht zu sehen (V.24). Absalom befriedigte das nicht und als sich an der Situation nach zwei Jahren immer noch nichts geändert hatte, wurde er aktiv. Er wollte Joab holen lassen, doch der kam nicht. Als verwöhntes Kind, das wohl fast alles bekommen hatte, sah er auch jetzt jedes Mittel als legitim an, seinen Willen durchzusetzen und scheute sich nicht, Joabs Feld anzuzünden. Daraufhin kommt Joab wütend zu Absalom, dem es dann aber doch gelingt, Joab zu bewegen, zum König zu gehen. Doch Joab vergisst Absaloms Tat nicht. In Kap. 18 nimmt er Rache an ihm und tötet Absalom.

Nach dem Tode Amnons, des Erstgeborenen Davids, hält Absalom sich für den Kronprinzen. Zwar war er der dritte Sohn, doch Kilab (in 1.Chr 3,1 auch Daniel genannt), der Sohn Abigajils, scheint früh gestorben zu sein, weil er nicht weiter erwähnt wird (3,2-3). Indem er sich Pferde und Wagen anschafft, beginnt Absalom bereits sich wie ein Kronprinz zu gebärden (15,1). Mindestens David wusste aber, dass Salomo sein Thronfolger sein würde (1.Chr 22,9; vgl. 1.Sam 7,1-16). Und auch andere hätten dies ahnen können. Denn die Tatsache, dass Nathan, der Prophet Gottes, zu Salomo gekommen war, und ihm einen weiteren Namen gegeben hatte, war etwas Besonderes – wie auch der Name Jedidja, „Liebling Jahs“ (Jah ist eine Abkürzung des Gottesnamens).

Ob Absalom dies nun bewusst war oder nicht, jedenfalls versuchte er bereits zu Davids Lebzeiten König zu werden (auch wenn er sich zunächst nur als Rechtssprecher ausgibt – der König war gleichzeitig oberster Richter).


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