Johannes 7,14-25

Mai 12

Heutige Bibellese:

Richter 11,28-13,25 / Johannes 7,1-30 / Psalm 109,1-31 / Sprüche 14,32-33


Nach der Heilung des Kranken am Teich von Betesda versuchten die Juden (im Johannesevangelium sind mit diesem Ausdruck meistens die religiösen Führer gemeint), Jesus zu töten (5,16.18). Darauf war Jesus wieder an den See von Galiläa zurückgekehrt (Kap. 6). Anlässlich des Laubhüttenfestes kam er nun erneut nach Jerusalem in den Tempel (V.14) und musste feststellen, dass der Hass gegen ihn noch nicht verflogen war. Man wollte ihn immer noch töten (V.19). Die Volksmenge stritt diese Anschuldigung Jesu ab (V.20), doch V.25 zeigt, wie Recht Jesus hatte. Ursache für die Tötungsabsichten gegen Jesus war, dass er am Sabbat geheilt hatte (5,9.16). Natürlich sprach das Sabbat-Gebot dagegen, aber Jesus entlarvt ihren Eifer für den Sabbat als Scheinargument (V.24). Man führte selbst Beschneidungen am Sabbat aus, um dem Gesetz Moses nachzukommen (die Beschneidung war zwar schon unter Abraham angeordnet worden, 1.Mo 17,12, aber bei der Gesetzgebung unter Mose wurde die Vorschrift erneuert, 3.Mo 12,3), und übertrat damit regelmäßig das Sabbat-Gebot. Jesus aber hatte einen Kranken ganz gesund gemacht (vielleicht ein Hinweis darauf, dass der Kranke nun an Jesus glaubte und damit nicht nur körperlich, sondern auch an Seele und Geist geheilt worden war, V.23) – war das nicht viel wichtiger, als das Beschneiden eines Menschen?

Wir sollten uns davor hüten, unsere Absichten und Pläne fromm einzukleiden. Vielleicht können Menschen unsere bösen oder egoistischen Absichten nicht durchschauen, wohl aber Gott!


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