Richter 7,23-8,21

Mai 09

Heutige Bibellese:

Richter 7,1-8,35 / Johannes 6,1-21 / Psalm 106,32-48 / Sprüche 14,26-27


Als das Heer der Midianiter floh, sandte Gideon Boten nach Naftali, Asser und Manasse und auch Ephraim, um es zu verfolgen. Beim ersten Kampfaufruf (6,34-35) hatte Gideon die Ephraimiter nicht gerufen. Deshalb wurden sie eifersüchtig, beschwerten sich anschließend bei Gideon und machten ihm heftige Vorwürfe (8,1). Der Stamm Ephraim war schon früher wegen seiner Eifersucht aufgefallen: er war mit seinem Erbteil unzufrieden (Jos 17,14). Auch Jesaja spricht von der Eifersucht Ephraims. Sie wird (erst) im Friedensreich aufhören (Jes 11,13). Gideon reagiert auf diese Vorwürfe sehr weise. Er weist darauf hin, dass die Leistung Ephraims (dem Stamm gelang es, die Obersten Midians zu töten) größer sei als das, was seine Familie, die Abiesriter (6,11), geleistet hatten. So konnte er den Zorn Ephraims besänftigen (V.2-3).

Eine sanfte Antwort wendet Grimm ab, aber ein kränkendes Wort erregt Zorn. (Spr 15,1)

Gideon und die 300 Krieger jagten den Königen Midians nach. Sie waren erschöpft (V.5), aber die Bewohner von Sukkot und Pnuel weigerten sich, sie zu unterstützen. Sie wollten erst Beweise und Ergebnisse sehen (V.6). Worauf es aber einzig und allein ankommt, ist, ob der HERR mit den erschöpften Männern war oder nicht. Sie aber wollten erst sehen, dann glauben. Das ist der Geist der Welt und des Unglaubens. Man denkt zu groß vom Feind und zu gering von der Macht Gottes. Damit legt man anderen Hindernisse in den Weg.

Auch Paulus musste erfahren, dass Mitarbeiter ihn in brenzligen Situationen (bei seiner ersten Verteidigung in der Gefangenschaft) verließen. Aber er reagierte anders als Gideon: „es werde ihnen nicht zugerechnet“ (2.Tim 4,16). Aber das spricht nicht gegen Gideon. Er war Richter Israels und musste deshalb hart durchgreifen. Sein Handeln war korrekt. Doch inzwischen ist die Offenbarung Gottes fortgeschritten. Es wird auch die Zeit kommen, in der diejenigen, die sich dem Werk des Herrn widersetzten, ihre gerechte Strafe empfangen werden. Aber das ist Sache des Herrn; wir sollen unsere Aufmerksamkeit dem „Kampf“ widmen.

Gehören wir zu den „Kämpfern“? Behindern wir andere beim Kampf?


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