Josua 9

April 26

Heutige Bibellese:

Josua 9,1-10,43 / Lukas 22,54-23,12 / Psalm 95,1-11 / Sprüche 13,24-25


Der Bund, den Josua mit den Gibeonitern geschlossen hatte, war eindeutig auf unrechtmäßige Weise zustande gekommen. Jedes Gericht hätte dies bestätigt und den Bund deshalb als ungültig erklärt. Warum hielten sich Josua und die Israeliten trotzdem an den Bund? Weil er unter Anrufung des Namens des HERRN geschlossen worden und damit absolut bindend war (V.19; 3.Mo 19,12; 4.Mo 30,3)! Als Strafe für den Schwindel wurden die Gibeoniter verflucht und zu Knechten gemacht (V.23). Doch selbst dieser Fluch wurde zu einem „Segen“: Sie durften am Haus des HERRN dienen, als Holzfäller und Wasserschöpfer!

Dass die Reaktion Josuas und der Fürsten keine „übertriebene Frömmigkeit“ war, zeigt ein Ereignis aus der Zeit König Sauls. Etwa 350 Jahre später brach Saul den Bund, was zu einer Hungersnot unter David führte:

Und es gab eine Hungersnot in den Tagen Davids, drei Jahre lang, Jahr für Jahr. Und David suchte das Angesicht des HERRN. Und der HERR sprach: Wegen Saul und wegen des Hauses der Blutschuld, weil er die Gibeoniter getötet hat! (2.Sam 21,1)

Selbst nach so langer Zeit war der Eid noch bindend und konnte nicht ungestraft gebrochen werden!

Im NT belehrt Jesus uns, dass wir überhaupt nicht schwören sollen (Mt 5,33-37). Unsere Worte sollen immer ernst gemeint und zuverlässig sein. Menschen, die es nötig haben, ihre Worte durch Eide zu bekräftigen, zeigen nämlich, dass ihre Worte nicht sehr vertrauenswürdig sind. Andererseits ist der Verzicht auf das Schwören beim Namen Gottes auch ein Selbstschutz, damit wir nicht durch gut gemeinte Eide, deren Konsequenz wir aber nicht richtig überblicken können, Schuld und Verderben auf uns laden.


Nächster Tag Vorheriger Tag