Lukas 1,1-4

März 13

Heutige Bibellese:

3.Mose 24,1-25,55 / Lukas 1,1-25 / Psalm 58,1-12 / Sprüche 11,10-11


Lukas war kein Augenzeuge, aber er stützt sein Evangelium auf die Berichte von Augenzeugen. Kein Glaubender muss Angst haben, seinen Glauben auf Fabeln zu gründen (vgl. 2.Pt 1,16). Die Evangelien sind entweder direkt von Augenzeugen geschrieben (Mt und Joh) oder stützen sich auf die Aussagen von Augenzeugen. Nach Überzeugung der alten Kirche war Markus der Dolmetscher von Petrus und schrieb sein Evangelium entsprechend den Erinnerungen des Petrus auf. Lukas hebt hervor, dass er die Ereignisse nach genauen Nachforschungen niedergeschrieben hat (V.3).

Gerade Lukas wurde von Kritikern oft historische Ungenauigkeit vorgeworfen. Sir William Ramsay, der als einer der größten Archäologen angesehen wird, kommt dagegen nach eigenen Nachforschungen zu dem Schluss, dass Lukas als ein „Historiker ersten Ranges“ anzusehen sei, obwohl er anfangs große Zweifel bezüglich dessen Zuverlässigkeit hegte.

Früher dachten Kritiker, dass Lukas sich bezüglich der Volkszählung bei der Geburt Jesu geirrt habe (Lk 2,1-3). Man meinte, dass es keine Volkszählung gegeben habe, Quirinius damals noch nicht Statthalter gewesen sei und nicht jeder in die Heimat seiner Vorfahren zurückkehren musste. Doch archäologische Entdeckungen bewiesen, dass die Römer die Steuerzahler erfassten (und dies regelmäßig alle 14 Jahre wiederholten). Dieser Vorgang begann tatsächlich unter Augustus (entweder 23-22 v.Chr. oder 9-8 v.Chr.). Ferner hat man einen Hinweis darauf gefunden, dass Quirinius bereits 7 v.Chr. Statthalter von Syrien war und nicht erst 6. n.Chr. (heute vermutet man, dass er zweimal Statthalter war). Schließlich fand man in Ägypten ein Papyrus mit Anweisungen für die Durchführung der Volkszählung. In diesem Dokument wird die Notwendigkeit betont, dass jeder in seine Heimat zurückkehrt.

Auch der historische Hinweis des Lukas über „Lysanias, Vierfürst zu Abilene“ (3,1) rief Zweifel hervor, da der einzige Lysanias, der bekannt war, 36 v.Chr. ums Leben gekommen war. Doch dann fand man in der Nähe von Damaskus eine Inschrift mit dem Hinweis auf einen Vierfürst Lysanias, die zwischen 14 und 29 n.Chr. datiert wird! Nicht die Bibel ist historisch unzuverlässig, sondern die Archäologie ist manchmal einfach noch nicht weit genug fortgeschritten. Am Ende wird die Bibel immer als zuverlässig bestätigt!


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