2.Timotheus 4,9-17

Nov 27

Heutige Bibellese:

Daniel 3,31-4,34 / 2.Timotheus 4,1-22 / Psalm 119,97-112 / Sprüche 28,14


Können Sie sich vorstellen, dass der „berühmte“ Apostel Paulus, der sein Leben für den Dienst im Reiche Gottes hingegeben hat, um unzähligen Menschen dienen zu können, jetzt, wo er kurz vor dem Märtyrertod steht, von allen verlassen ist – mit Ausnahme von Lukas (V.11.16)? Gerade in dieser schweren Zeit sehnte er sich nach Gemeinschaft mit anderen und bat deshalb Timotheus, zusammen mit Markus zu ihm zu kommen (V.9.11). Besonders schmerzlich muss der Rückfall des Demas gewesen sein. Ständig ermahnt Paulus in seinen Briefen dazu, nicht das jetzige Leben lieb zu gewinnen, und nun hatte ihn einer seiner Mitarbeiter deshalb verlassen (V.10). Von Kreszenz und Titus wird nichts derartiges berichtet, so dass wir davon ausgehen können, dass Paulus selbst sie zum Dienst in die genannten Gegenden gesandt hat.

Gibt es auch in Ihrer Gemeinde Menschen, die einst viel gedient haben und dafür sehr geschätzt wurden, doch jetzt, wo sie alt und gebrechlich sind, fragt niemand mehr nach ihnen oder besucht sie, sondern sie werden einsam zurückgelassen wie Paulus im Gefängnis?

Wie geht Paulus mit dieser Situation um? Für Alexander, der ihm viel Böses erwiesen hat, erwartet er Vergeltung durch den Herrn (V.14). Doch bezüglich der Glaubenden, die ihn bei der Verhandlung im Stich gelassen haben (vermutlich aus Angst, ein ähnliches Schicksal zu erleiden) wünscht er, dass der Herr es ihnen nicht zurechnen möge (V.16). Und er ist dankbar, dass der Herr selbst ihm in dieser schweren Zeit beistand, so dass er seinem Predigtauftrag nachkommen konnte (V.17)!

Sollten nicht auch wir mit dem Versagen unserer Glaubensgeschwister nachsichtig umgehen und dem Herrn dankbar sein, dass ER immer treu und verlässlich ist?


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