Hebräer 10,19-22

Okt 31

Heutige Bibellese:

Hesekiel 3,4-4,17 / Hebräer 10,19-39 / Psalm 102,1-29 / Sprüche 26,21


Diese Verse bilden den Höhepunkt des Hebräerbriefes. Wir haben freien Zugang zum (himmlischen) Heiligtum. Und das „freimütig“, d.h. ohne Angst vor dem Gericht oder Gott selbst, weil wir durch das Blut Jesu gereinigt sind. Doch das Blut war nicht nur nötig, um uns für die Gegenwart Gottes tauglich zu machen, sondern auch, um den Weg dorthin zu eröffnen. Das Wort für „neu“ bedeutete ursprünglich „frisch geschlachtet“. Hier macht es erneut deutlich, wie dieser neue Weg geöffnet wurde.

Der neue Weg öffnete sich, als Jesus starb. Gleichzeitig zerriss auch der Vorhang im irdischen Tempel, der ja ein Abbild des Himmels ist (Mt 27,51). Die Parallele von Fleisch und Vorhang wird noch deutlicher, wenn wir beachten, dass in Ps 139,15 für die Herstellung des menschlichen Körpers das gleiche Wort „weben“ benutzt wird, das sonst speziell für das Herstellen kostbarer Stoffe verwendet wird!

Im irdischen System genügte bei Verunreinigung mit dem Tod eine äußere Reinigung (4.Mo 19,16-19). Doch um in das himmlische Heiligtum, d.h. in die Gegenwart Gottes, einzutreten, muss bei Verunreinigung mit Sünde (was nach Röm 6,23 dem Tod entspricht) das Herz selbst gereinigt (besprengt) werden (V.22; vgl. Mk 7,20-23)! D.h. unsere Gesinnung muss dahingehend geändert werden, dass sie mit dem Willen Gottes übereinstimmt. Sein Wille soll unser Denken, Handeln und Wandeln bestimmen.

Außerdem muss der Leib gewaschen sein, was einerseits auf die „Waschung der Wiedergeburt“ (Tit 3,5) hinweist, weil nur Wiedergeborene, d.h. Kinder Gottes, Zugang zum Himmel haben. Andererseits müssen wir uns täglich die „Füße“ waschen (Joh 13,10), d.h. im Wasser des Wortes Gottes reinigen und erkannte Sünden bekennen.


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