Philipper 2,12-13

Okt 12

Heutige Bibellese:

1.Chronik 26,20-27,34 / Philipper 2,12-30 / Psalm 84,1-13 / Sprüche 25,9-10


In Vers 12 steht, dass wir unser Heil mit Furcht und Zittern bewirken sollen. Doch das heißt nicht, dass wir uns selbst erretten könnten, denn dann wäre ja Christi Tod am Kreuz überflüssig gewesen. Wir werden einzig und allein durch den Glauben erlöst, ohne Werke (3,9; Röm 3,28). Es geht hier also nicht um unser ewiges Heil, sondern darum, unserer Berufung würdig zu leben (1,27), um schon in diesem Leben den Segen und das Heil Gottes empfangen und genießen zu können. Auch muss uns bewusst sein, dass wir aufgrund unseres Lebens gerichtet werden, nicht um verdammt zu werden, sondern um entsprechend unserer Werke Lohn zu empfangen (2.Kor 5,10). Dieser Gedanke soll uns mit „Furcht und Zittern“ erfüllen, nicht die Angst um ein mögliches Verlorengehen.

Während V.12 uns die „menschliche Seite“, d.h. unsere Aufgabe, vorgestellt hat, wird in V.13 die „göttliche Seite“ gezeigt. Gott selbst ist es, der in uns das Verlangen wirkt, ihm wohlgefällig zu leben und auch helfen muss, dass uns dies gelingt. Beide Seiten gehören untrennbar zusammen, wie die zwei Seiten einer Münze: Sowohl unsere Bemühungen und Anstrengungen, als auch Gottes Handeln, damit unsere Bemühungen gelingen. Es ist falsch zu denken, dass wir aus eigener Kraft Gott wohlgefällig leben könnten. Doch genauso falsch ist es zu denken, Gott würde alles automatisch wirken. Vielmehr muss beides zusammenkommen: Gottes Wirken und unser Einsatz. Auf dieses Phänomen treffen wir bei Gott immer wieder. Die übermäßige Betonung der einen Seite führt zur Vernachlässigung der anderen. Auch bei der Bekehrung verhält es sich so. Niemand kommt zu Jesus, wenn der Vater ihn nicht zieht (Joh 6,44). Dennoch trägt jeder Mensch die Verantwortung, sich diesem Ziehen nicht zu widersetzen.


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