Apostelgeschichte 21,23-27

Sept 23

Heutige Bibellese:

Jeremia 47,1-49,22 / Apostelgeschichte 21,18-36 / Psalm 68,20-36 / Sprüche 24,5-6


Ein Israelit konnte sich für eine bestimmte Zeit Gott in besonderer Weise weihen, indem er das Gelübde eines Nasiräers auf sich nahm. In dieser Zeit war er dem HERRN heilig. Er durfte nichts zu sich nehmen, was vom Weinstock zubereitet wird (einschließlich der Trauben selbst) und durfte weder Wein noch Essig oder berauschende Getränke trinken. Auch einer Leiche durfte er sich nicht nähern. Sein Haupt durfte er erst scheren, wenn die Tage seiner Weihe vorüber waren. War die Zeit der Weihe vorüber, mussten bestimmte Opfer dargebracht und das geschorene Haar unter dem Heilsopfer auf dem Feuer verbrannt werden. Wenn jemand unversehens neben einem Nasiräer starb, so wurde dadurch das Haupt seiner Weihe verunreinigt. Er musste am siebten Tag, dem Tag seiner Reinigung, sein Haupt scheren und am achten Tag mit zwei Tauben und einem Lamm zum Eingang des Tempels kommen, damit ein Priester sie opfern und so Sühnung erwirken konnte. Die vorigen Tage seiner Weihe verfielen dadurch, und er musste die volle Zeit erneut dem Herrn weihen (4.Mo 6).

Die Männer in Jerusalem, für die Paulus die Kosten übernehmen sollte, damit sie sich das Haupt scheren lassen konnten, hatten die Zeit ihres Gelübdes noch nicht vollendet, sondern waren durch Kontakt zu einer Leiche verunreinigt worden. Denn es heißt nirgends, dass die Tage ihres Gelübdes erfüllt wären. Stattdessen ist von „reinigen“, „Tage der Reinigung“ und „sieben Tage“ die Rede, was auf eine Verunreinigung hinweist (V.24.26-27).

Wir Glaubenden leben eigentlich unter einem Dauergelübde. Wir sollten dem Herrn stets geweiht und heilig sein. Doch ständig verunreinigen wir uns, indem wir sündigen. Aber wenn wir unsere Sünden bekennen, sind wir sofort gereinigt (1.Joh 1,9)!


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