Johannes 18,1-9.19

Mai 29

Heutige Bibellese:

1.Samuel 20,1-21,16 / Johannes 18,1-27 / Psalm 119,97-112 / Sprüche 16,1-3


Jesus wusste genau, was ihm widerfahren würde. Gestärkt durch den Engel Gottes (Lk 22,43) blieb er auch in diesen schwersten Stunden seines Lebens „Herr der Lage“. Deshalb sprach ER die Diener an, wen sie suchen würden. Auf seine Antwort weichen die Diener zurück und fallen zu Boden und bestätigen dadurch Ps 27,2:

Wenn Übeltäter mir nahen, mein Fleisch zu fressen, meine Bedränger und meine Feinde, so sind sie es, die straucheln und fallen. (Ps 27,2)

Doch warum reagiert das Verhaftungskommando so seltsam, als sie dem Gesuchten begegnen? Jesus hatte auf ihre Frage mit „Ich bin“ geantwortet (das „es“ ist in der deutschen Übersetzung aus Verständlichkeitsgründen hinzugefügt). Doch „Ich bin“ ist gleichzeitig auch die Übersetzung des Namens Gottes!

Da sprach Gott zu Mose: „Ich bin, der ich bin“. Dann sprach er: So sollst du zu den Söhnen Israel sagen: Der „Ich bin“ hat mich zu euch gesandt. (2.Mo 3,14)

Ahnen die Diener vielleicht, mit wem sie es zu tun haben, und weichen deshalb zurück?

Und selbst jetzt noch sorgt Jesus für die Seinen, damit sie nicht auch festgenommen werden (V.8). Aus Mt 25,56 erfahren wir, dass die Jünger die Gelegenheit zur Flucht nutzten und Jesus verließen. Angesichts dieser Tatsache ist es bemerkenswert, dass Jesus auf die Frage des Hohenpriesters über seine Jünger und seine Lehre (V.19) nur auf Letzteres eingeht. Er hätte viel Trauriges über seine schwachen Jünger, die ihn verlassen und teilweise verleugnet hatten, sagen können. Aber er tut es nicht. Nicht Jesus ist der Verkläger der Brüder, sondern der Teufel (Off 12,10)! Jesus dagegen verwendet sich für uns (Röm 8,33-34).


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