Johannes 12,24.31-36

Mai 22

Heutige Bibellese:

1.Samuel 8,1-9,27 / Johannes 12,20-50 / Psalm 118,19-29 / Sprüche 15,19-20


Das „jetzt“ in V.31 bezieht sich auf Jesu Tod und Auferstehung. Der Teufel hat die Macht des Todes, aber die Auferstehung Jesu zeigt, dass dessen Macht gebrochen ist (wäre Jesus nicht stärker als der Teufel, hätte er dem Tod nicht entkommen können; Hebr 2,14). Damit hat Jesus über den Fürsten dieser Welt (wie der Teufel auch genannt wird, weil er Macht über alle nichtglaubenden Menschen hat; Eph 2,2) triumphiert, ihn gerichtet und entwaffnet (V.31; Kol 2,14-15). Die Entscheidungsschlacht ist entschieden, doch der Kampf ist noch nicht ganz beendet. Auch wir haben noch gegen die geistlichen (teuflischen) Mächte in den himmlischen Örtern zu kämpfen (Eph 6,11-12). Daraus geht hervor, dass der im zweiten Teil von V.31 angekündigte Hinauswurf Satans aus dem Himmel noch nicht stattgefunden hat (vgl. Lk 10,18; Off 12,9).

Das Gericht der Welt und Satans fand am Kreuz statt (vgl. „erhöht“ V.32; 3,14-15). Wer an Jesus glaubt, den wird er zu sich ziehen, alle anderen werden im Gericht verdammt werden.

Die Verwunderung der Volksmenge, dass Jesus sterben müsse, zeigt, dass sie seine Worte nicht verstanden hatte. Hatte er nicht gerade erläutert, dass er (als Weizenkorn) sterben müsse, um Frucht bringen zu können („zu sich ziehen“; V.24.32)? Er würde ewig leben, weil er auferstehen würde! (Von der Auferstehung zeugte bereits das AT, vgl. Mt 22,31-32; Dan 12,2 usw.). Die Menschen hatten Jesus, das Licht der Welt, vor sich, und wandelten trotzdem in der Finsternis. Deshalb wussten sie nicht, wohin sie gingen, d.h. was sie nach dem Tod erwartete.

Vielleicht sollten wir diesen Ansatzpunkt für evangelistische Zwecke nutzen: den Menschen klar zu machen, dass sie bezüg­lich ihrer Zukunft in völliger Unwissenheit leben – und ihnen dann die Zukunft zeigen, die Jesus anbietet: ewiges Leben!


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