Johannes 11,17-45

Mai 20

Heutige Bibellese:

1.Samuel 2,22-4,22 / Johannes 11,1-45 / Psalm 117,1-2 / Sprüche 15,15-17


Als Jesus nach Betanien kam, war Lazarus schon einige Zeit (vier Tage) tot (V.17). Schließlich geht Jesus zur Gruft, in welcher der Tote lag, und ruft ihn (V.43). Lazarus „hört“ das Rufen, gehorcht der Aufforderung Jesu und kommt heraus – allerdings ist er noch nicht ganz von seinen „Todesbanden“ befreit, sondern noch an Füßen und Händen gebunden, wird aber schließlich auch davon frei (V.44).

In diesem kurzen Bericht können wir uns alle wiederentdecken. Jeder Mensch ist zunächst aufgrund seiner Sünde geistlich tot (Eph 2,1.5). Aber Jesus ruft jedem Menschen zu, aus dem Zustand des Todes herauszukommen. Wer auf sein Wort hört und ihm glaubt, wird zu ewigem Leben auferweckt (5,24; Eph 2,1.5). Doch damit sind die Fesseln des alten Lebens noch nicht abgeschüttelt. Jeder Glaubende stellt fest, dass Füße und Hände (d.h. sein Lebensweg bzw. Handeln) noch so manches Mal von seinen früheren Gewohnheiten bestimmt werden, als wäre man noch an sie gefesselt. Im Römerbrief finden wir dafür den Ausdruck „Sklave der Sünde“ (Röm 6,16-22). Doch Jesus möchte und kann uns auch davon befreien (8,36). In der Praxis erweist sich unsere alte, fleischliche Natur oft als sehr hartnäckig. Deshalb ist es gut, regelmäßig zu überprüfen, ob wir noch bzw. wieder gefesselt sind um gegebenenfalls Buße zu tun. Vielleicht können wir uns auch gegenseitig helfen, die Fesseln zu lösen (vgl. V.44)?


Nächster Tag Vorheriger Tag