Johannes 10,1-16

Mai 18

Heutige Bibellese:

Rut 3,1-4,22 / Johannes 10,1-21 / Psalm 115,1-18 / Sprüche 15,11


Jesus ist der gute Hirte (V.10). Er geht in den Schafhof, um seine Schafe herauszuführen. „Seine Schafe“, das ist Israel. Die Umzäunung des Hofes ist das Gesetz, das Israel gegeben wurde und es von allen anderen Völkern absonderte. Das Gesetz war nur der „Zuchtmeister“, der das Volk zusammen­halten sollte, bis Jesus kommen, das Gesetz erfüllen und beenden und Israel in die Freiheit führen würde (Gal 3,24-25; Röm 10,4). Nicht alle Israeliten waren „seine“ Schafe, sondern nur diejenigen, die ihm, als sie seine Stimme hörten, auch folgten (V.4). Alle anderen blieben in der Gefangenschaft des Gesetzes! Zugang zur Herde Gottes hat nur derjenige, der durch die Tür des Glaubens an Jesus Christus geht (V.9). Wer diesen Weg wählt, findet Errettung, Weide und Freiheit (ein- und ausgehen). Denn Jesus selbst ist das Brot des Lebens (6,35) und macht wirklich frei (8,36). Bemerkenswerterweise gehen die Schafe nicht nur „aus“, sondern auch „ein“. Die in Jesus geschenkte Freiheit führt nicht zur Gesetzlosigkeit (vgl. 1.Kor 9,21-22), wohl aber zur Befreiung von der Knechtschaft des Gesetzes (vgl. Gal 4,5).

Doch nicht nur Juden werden in die Herde Gottes aufgenommen. Jesus hat auch Schafe, die nicht aus dem Hof (Israel) sind, sondern aus den Nationen (V.16). Auch diese ruft er und macht alle, die ihm folgen (Juden und Heiden) zu einer Herde, wie auch er der eine Hirte für beide ist. Das geht nur dadurch, dass er die Zwischenwand der Umzäunung (das Gesetz) am Kreuz beseitigt hat, beide „Herden“ mit Gott versöhnte und – friedensstiftend – beide zu einer Herde vereinte (Eph 2,14-16).

Nun stellt sich für jedes Schaf dieser Herde die Frage, ob es der Stimme des guten Hirten wirklich folgt, oder ob es manchmal ausbüchst und eigene Wege geht!


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