Johannes 9,4-38

Mai 17

Heutige Bibellese:

Rut 1,1-2,23 / Johannes 9,1-41 / Psalm 114,1-8 / Sprüche 15,8-10


Jesus und seine Jünger müssen die Werke dessen wirken, der ihn gesandt hat. Da dies nur während des Tages möglich ist und die Nacht immer näher rückt, ist keine Zeit zu verlieren (V.4 – vielleicht ist das auch einer der Gründe, weshalb Jesus so oft am Sabbat heilte). Nachdem der Blinde sich im Teich Siloah gewaschen hatte, war er in mehrfacher Hinsicht geheilt. Er konnte wieder normal sehen, doch das war von allen das geringste Wunder. Viel wichtiger war, dass er in Jesus das Licht der Welt gesehen hat (V.5), an Ihn glaubte (zunächst als Propheten, später als Sohn des Menschen bzw. Sohn Gottes, V.17.35.38) und dadurch ewig gerettet wurde. Und noch etwas geschah: Er wurde wirklich frei (8,36). Seine Eltern fürchteten sich vor den Juden und dem Ausschluss aus der Synagoge (V.22). Der Geheilte jedoch legte unerschrocken Zeugnis für Jesus ab (V.27-33)!

Jesus wusste, dass seine Zeit auf der Erde zu Ende ging (vgl. V.4-5). Er brauchte mutige Nachfolger, die nach seinem Abschied das Licht Gottes in der Welt verbreiten würden. Deshalb heilte er den Blinden nicht an Ort und Stelle, sondern sandte ihn an den Teich, dessen Name mit „Gesandter“ übersetzt wird. Durch das Waschen sollte er zu einem Gesandten Jesu werden, der dazu beitragen würde, anderen die Augen zu öffnen, damit sie sich von der Finsternis zum Licht bekehren (Apg 26,18).

Haben auch wir unsere Augen im Teich Siloah gewaschen? Sind uns die Augen dafür geöffnet, dass die Zeit, in der wir wirken können, ebenfalls begrenzt ist und dass wir Gesandte sind, um anderen Menschen die Augen zu öffnen?


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