Lukas 4,14-21

März 20

Heutige Bibellese:

4.Mose 10,1-11,23 / Lukas 4,1-30 / Psalm 65,1-14 / Sprüche 11,18-19


Das Ereignis in der Synagoge in Nazareth ist im Lukasevangelium das erste in der öffentlichen Tätigkeit Jesu (nach seiner Taufe und Versuchung durch den Teufel). Die Verse 18 und 19 stellen eine wunderbare Zusammenfassung dessen dar, wozu Jesus gekommen war: Den Beginn des Gnadenhandelns Gottes einzuleiten und zu verkündigen. Die Israeliten waren mit dem Brauch des „Gnadenjahres“ (Jes 61,2) oder „angenehmen Jahres“ (V.19) bestens vertraut (wenigstens theoretisch – denn die Praxis ließ auch in Israel oft zu wünschen übrig, vgl. Jer 34,8-16 über den ähnlichen Fall bezüglich der Sklavenfreilassung alle 7 Jahre). In Israel sollte es alle 50 Jahre solch ein Gnadenjahr geben, „eine Freilassung für alle seine Bewohner“. Alles Verkaufte (Felder, Häuser) wurde dabei wieder an die ursprünglichen Besitzer bzw. deren Erben zurückgegeben (3.Mo 25,9-10). Diese „Jubeljahre“ wurden am Versöhnungstag durch Blasen des Lärmhorns angekündigt.

Hier nun erfolgt die Ausrufung der Gnadenzeit nicht durch ein Lärmhorn, sondern durch die Stimme des Herrn selbst (V.21; vgl. aber Off 1,10).

Wir haben seine Gnade angenommen. Leben wir auch in dieser Gnade – oder sind wir noch „Gefangene“ der Sünde (Röm 6)? ER hat uns davon frei gemacht. Darauf dürfen wir vertrauen und in Versuchungssituationen jederzeit bei seinem Gnadenthron Zuflucht suchen und um Hilfe bitten (Hebr 4,16).


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