Psalm 80,2
Heutige Bibellese:
1.Chronik 16,37-18,17 / Epheser 5,1-33 / Psalm 80,1-20 / Sprüche 25,1-2
Gott ist für Israel Hirte und König. Beide Bilder ergänzen sich. Als
Hirte leitet er sein Volk mit Liebe und Weisheit, was besonders während
der Wüstenwanderung geschah. Gott selbst ging in der Wolken- und
Feuersäule voran. Er wählte den besten Weg für sie aus. Er ließ sie
nicht den kürzesten Weg gehen, um ihnen die Kämpfe mit den Philistern zu
ersparen (2.Mo 13,17). Er wählte die Lagerplätze („Weideplätze“) für sie
aus und versorgte sie mit Nahrung.
Doch Gott ist auch der König Israels. Er herrscht souverän über sein
Volk. Sein Thron war die Bundeslade mit der Sühneplatte und den
Cherubim. Über den Cherubim thronte er (V.2). Aber Israel stieß Gott
quasi immer wieder vom Thron. Immer wieder verfiel es dem Götzendienst.
Zur Zeit Samuels begehrte es einen menschlichen König. Und als Jesus,
der König Israels (Joh 1,49; 12,13; Mt 27,42), als Mensch auf diese Erde
kam, wurde er mehrheitlich abgelehnt und schließlich gekreuzigt. Trotz
alledem herrscht Gott im Verborgenen über sein Volk. Doch es wird auch
die Zeit kommen, in der Jesus sichtbar als König über Israel und die
ganze Erde herrschen wird: im Tausendjährigen Reich.
Auch für die Glaubenden ist Jesus Hirte (Joh 10,11: der gute Hirte) und
König. Lassen wir uns von ihm leiten und ihn über unser Leben herrschen?
Oder versuchen auch wir immer wieder, auf eigenen Wegen zu gehen und ihn
in bestimmten Bereichen unseres Lebens „vom Thron“ zu stoßen?