Psalm 58,1-4.12
Heutige Bibellese:
Jeremia 23,25-25,38 / Römer 9,19-10,11 / Psalm 58,1-12 / Sprüche 23,6-8
Leider muss man feststellen, dass nicht überall Gerechtigkeit herrscht
und auch die Urteile von Gerichten nicht immer als gerecht empfunden
werden. Vers 3 weist dabei auf die Quelle aller Ungerechtigkeit hin: das
menschliche Herz (vgl. Mk 7,21-23). Wenn die Gerechtigkeit „mit Füßen
getreten wird“, ist die Versuchung groß, es selber mit der Gerechtigkeit
und Geradheit nicht mehr allzu genau zu nehmen. (Wie passend ist daher
in Vers 1 die musikalische Anleitung „Verdirb nicht!“ – selbst wenn das
Umfeld noch so schlecht ist.) Doch selbst wenn Menschen Gerechtigkeit
nicht honorieren, einer tut es: Gott. Bei ihm gibt es Lohn für den
Gerechten. Und er wird auch einst alles Unrecht, das auf der Erde
geschehen ist, richten (V.12)!
Manche modernen Pädagogen sind der Ansicht, dass der Mensch von Geburt her gut
sei und erst durch eine schlechte Sozialisation verdorben würde. Doch
die Bibel macht deutlich, dass die im Menschen wohnende Sünde das
Problem ist. Der Mensch ist von Geburt an schlecht, niemand muss einem
Menschen beibringen, Schlechtes zu tun. Gut zu sein ist dagegen
anstrengend und gelingt selbst wiedergeborenen Christen, die den
Heiligen Geist als Kraftquelle besitzen, nicht immer. Vers 4 stellt
deshalb sehr treffend fest, dass die Gottlosen von Mutterschoße an
abgewichen sind!