Psalm 119,33-48
Heutige Bibellese:
1.Samuel 14,1-52 / Johannes 14,15-31 / Psalm 119,33-48 / Sprüche 15,27-28
Der Psalmist hat erkannt, wie unmöglich es einem Menschen ist, Gottes
Gebote zu halten. Deshalb bittet er darum, dass Gott ihn lehrt (V.33),
ihm Einsicht gibt (V.34), ihn leitet (V.35), sein Herz den richtigen
Dingen zuwendet (V.36), seine Augen vom Bösen wegwendet, ihn auf dem
rechten Weg belebt (V.37). Warum bittet er darum? Weil er eine tiefe
Sehnsucht nach den Vorschriften Gottes hat (V.40) – und er die Schande
fürchtet, die über einen kommt, wenn man die guten Bestimmungen Gottes
nicht beachtet (V.39).
Doch der Wunsch, Gottes Gebote zu halten, und die Bitte an Gott, dazu
Gelingen zu schenken, genügen nicht. Immer müssen beide Seiten, die
göttliche und die menschliche, zusammenkommen. Aus eigener Kraft können
wir die Gebote Gottes nicht halten. Das geht nur durch Gottes Kraft (die
uns der Heilige Geist gibt; 2.Tim 1,7). Doch ohne eigene Bemühungen wird
Gott nicht mit aktiv. Er stülpt dem Menschen nichts über. Erst wenn wir
den ersten Schritt machen, kommt (menschlich gesprochen) Gott uns
entgegen und hilft mit seiner Kraft.
Und wir werden niemals auf Gottes Wegen gehen können, d. h. sein Gesetz
halten, wenn wir seinen Willen nicht erforschen und über seine Ordnungen
nachdenken (V.46.48).