Sprüche 15,8
Heutige Bibellese:
Rut 1,1-2,23 / Johannes 9,1-41 / Psalm 114,1-8 / Sprüche 15,8-10
Das Opfer der Gottlosen ist ein Greuel für den HERRN, aber das Gebet der Aufrichtigen sein Wohlgefallen. (Spr 15,8)
Gott hat Wohlgefallen daran, wenn wir beten!
Der Opferdienst war zentraler Bestandteil des israelitischen
Gottesdienstes in Stiftshütte und Tempel. Mindestens zwei Opfer waren
täglich Pflicht: das Morgen- und Abendbrandopfer. Zusätzlich gab es die
freiwilligen Opfer sowie die speziellen Opfer zu den besonderen Tagen
(Sabbat, Monatsbeginn, Feiertage). Abgesehen von den Sünd- und
Schuldopfern waren diese Opfer ein wohlgefälliger Geruch für den HERRN
(3.Mo 1,8.13.17; 2,2.9; 3,5.16). Die Gegenüberstellung von Opfer und
Gebet sowie die Erwähnung des Wohlgefallens Gottes zeigt, dass Gott den
Gebeten der „Aufrichtigen“ die gleiche Wichtigkeit und Bedeutung
beimisst wie den alttestamentlichen Opfern! Erstaunlich ist, dass ihnen
diese Bedeutung nicht erst im NT, sondern bereits im AT zukommt.
Nachdem wir gesehen haben, welch hohe Bedeutung Gott dem Gebet beimisst,
müssen wir uns natürlich fragen, wie viel Bedeutung wir dem Gebet geben
– nicht nur theoretisch, sondern vor allem praktisch! Schaffen wir das
Morgen- und Abendgebet (d. h. beginnen und beenden wir jeden Tag mit
Gott)? Finden wir auch zwischendurch, im Trubel des Alltags, noch Zeit,
an Gott zu denken und mit ihm zu sprechen (vergleichbar den freiwilligen
Opfern)? Dass Gebete so schnell und leicht gesprochen werden können,
mindert weder ihren Wert noch ihre Wirksamkeit. Im Gegenteil! Gerade
weil man so einfach und überall beten kann, sollten wir umso mehr davon
Gebrauch machen:
Viel vermag eines Gerechten Gebet in seiner Wirkung. (Jak 5,16)