Psalm 103
Heutige Bibellese:
Josua 22,9-23,16 / Johannes 3,1-21 / Psalm 103,1-22 / Sprüche 14,11-12
Der Psalm beginnt mit einem Selbstgespräch, das gleichzeitig auch ein
Bekenntnis vor Gott ist. David fordert sich selbst dazu auf, den HERRN
zu loben und Seinen heiligen Namen zu verherrlichen. Der natürliche
Mensch ist im Selbstlob gefangen. Und wenn er das Selbstlob nicht vor
anderen ausspricht, dann rühmt er sich doch in seinen eigenen Gedanken.
So dreht man sich nur um sich selbst und ist unfähig, Gott zu loben. Als
Christen haben wir erkannt, dass Gott Lob und Anbetung gebührt. Aber
auch wir nehmen uns zu allem Möglichen mehr Zeit als dafür, Gott zu
loben. Schnell vergessen wir seine Gnadenerweise oder achten sie als
Selbstverständlichkeit. Deshalb haben auch wir es nötig, uns diese ins
Bewusstsein zu rufen und uns selbst zum Lobpreis Gottes zu ermahnen!
„Meine Seele“ (V.1), damit ist die Person selbst gemeint, soll den HERRN
preisen. Aber auch „all mein Inneres“, d. h. die Gedanken, Gefühle,
Sorgen, Ängste, Leidenschaften, Herz und Nerven, alles Innere soll sich
auf die Verherrlichung Gottes konzentrieren.
Wichtig ist auch die Reihenfolge, die uns dieser Psalm vorstellt: Erst
das Gotteslob (V.1), dann die Erinnerung an seine Wohltaten (V.2ff).
Wenn das Gotteslob nur der Wohltaten wegen und nicht auch um der Person
Gottes selbst willen erfolgt (auch „Name“ in V.1 ist nichts anderes als
eine Bezeichnung für die Person Gottes), dann ist es – wenigstens
teilweise – egoistisch.