Sprüche 14,10

Mai 02

Heutige Bibellese:

Josua 21,1-22,8 / Johannes 2,1-25 / Psalm 102,1-29 / Sprüche 14,10


Das Herz kennt sein eigenes Leid, und kein Fremder kann sich in seine Freude mischen. (Spr 14,10)

Die Freude eines Menschen kann ein Fremder nicht völlig nachvollziehen und noch viel weniger das Leid (wörtlich: „die Bitterkeit der Seele“).

Denn wer von den Menschen weiß, was im Menschen ist, als nur der Geist des Menschen, der in ihm ist? So hat auch niemand erkannt, was in Gott ist, als nur der Geist Gottes. (1.Kor 2,11)

Trostversuche (insbesondere von Menschen, die eine entsprechende Situation nicht selbst erlebt haben), obwohl gut gemeint, schlagen oft fehl, verstärken beim Leidenden nur das Gefühl, nicht verstanden zu werden und verschlimmern das Leid anstatt es zu lindern. Der Fremde meint, den anderen verstehen zu können und möchte gerne helfen – aber er kennt das Leid des anderen eben nicht gut genug. Das Herz kann nur das eigene Leid erkennen, nicht aber das anderer. Wer eine vergleichbare Situation selbst erlebt hat, kann meistens besser nachvollziehen, wie der andere sich fühlt und das weitergeben, was ihm selbst in der Situation weitergeholfen hat:

Gepriesen sei der Gott und Vater unseres Herrn Jesus Christus, der Vater der Erbarmungen und Gott allen Trostes, der uns tröstet in all unserer Bedrängnis, damit wir die trösten können, die in allerlei Bedrängnis sind, durch den Trost, mit dem wir selbst von Gott getröstet werden. (2.Kor 1,3-4)


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